Ja Unser letzter Tag in Belgien. Er beginnt mit einem schönen Sonnenaufgang über der Schelde, den wir vom Frühstückstisch geniessen können.
Kurz nach 10.00 Uhr fährt Hugo mit uns nach Gent. Gent ist eine gute halbe Stunde Autofahrt entfernt und auch die Stadt, in der Hugo studiert hat. Uns interessiert aber vor allem die Altstadt und Gravensteen. Die Burg Gravensteen ist eine mittelalterliche Burg aus dem 12. Jahrhundert. Sie wurde von Graf Philipp von Elsass erbaut und diente als Residenz der Grafen von Flandern. Die Audioführung vermittelt uns einiges über die Geschichte in amüsanter Weise.
Auch hier nimmt man die mittelalterliche Stimmung in sich auf und ist fasziniert von der Baukunst. Da kann nicht mal einer des anscheinend überall stattfinden Weihnachtsmärkte etwas ändern.
Am Nachmittag sind wir wieder zurück und Thomas und ich drehen noch eine Runde durch das kleine Rupelmonde. Wir besuchen die Gezeitenmühle und den Dorpflatz mit der (weihnachtlich eingekleideten) Statue von Mercator, dem berühmtesten Bürger von Ruplemonde. Mercator (oder Gerhard Kremer 1512 – 1594) ist immer noch eine Referenz in der Kartographie.
Falls jemand noch etwas Geschichtliches über Gent erfahren möchte:
Gegründet wurde Gent an der Mündung von Schelde und Leie. Es war im Mittelalter eine der reichsten und grössten Städte Europas. Der Reichtum kam vom florierenden Tuchhandel und der Textilproduktion, so wie auch in anderen belgischen Städten. Im 14. Jahrhundert war Gent ein Handelszentrum, regiert von mächtigen Zünften und den Grafen von Flandern. Die Stadt war oft Schauplatz von Konflikten, wie den Aufständen gegen Philipp den Schönen, der versuchte, die Freiheit der Bürger zu beschneiden. Im 16. Jahrhundert erschütterten Reformation und Revolten Gent. Später verlor die Stadt an Bedeutung, erlebte aber im 19. Jahrhundert mit der Industrialisierung einen Aufschwung
Postgebäude in Gent 1898-1910 erbaut
Sint-Michielsbrug
Handelshäuser an der Korenlei
Handelshäuser an der Lei
je mehr Stufen an diesem Treppengiebel – desto reicher