Australien 11. Februar - 4. April 2019,  Tasmanien

Stanley

Vom Penguin und der Nut

Zurück an die Küste. Kurz vor 10.00 Uhr sind wir bereits in der Nähe von Devonport. Auf unserem Programm steht eine Fahrt mit der Don River Railway. Lange dauerte sie zwar nicht, interessant ist sie allemal. Zu jeder vollen Stunde startet ein restaurierter Zug für eine 20 minütige Fahrt vom nostalgischen Bahnhof aus. Auf dem Areal werden von angefressenen, pensionierten Bähnlern und Bahnfans auch Waggons und Loks restauriert – ganz wie bei uns. Übrigens wird nur Rollmaterial gezeigt, das in Tasmanien unterwegs war. Auch der feudale Waggon, mit dem einst die Königinmutter und ihr Gemahl reisten, ist hier zu sehen. Ach ja, da wäre noch etwas zu erwähnen: Wir waren die einzigen zwei Passagiere im Zug. Doch das sei überhaupt kein Problem, hat Harry gemeint. Da hat er wohl recht. Denn er und sein Bruder, der Lokführer, hatten einen Heidenspass an der Fahrt. Das hätte sicher auch unser kleiner Enkel und Riesenzugfan Elijah gehabt.

Eine gute Stunde später machen wir uns wieder auf den Weg. In Penguin (richtig gelesen) gibt’s endlich unseren Frühstückshalt. Es ist kurz nach Mittag. Weiter geht die Fahrt. Rauhe, schöne Küstenabschnitte wechseln sich mit feinen Sandstränden ab.  Nach einem kurzen Fotospotabstecher zum Table Cape Lighthouse erreichen wir dann Stanley. Den Schlüssel zu unserer Unterkunft bekommen wir bei Sam im „Angel’s Share“. Das Angel’s Share ist eine Art Gemischtwarenladen. Zu finden und kaufen: Kleider, Taschen, Schmuck, Souvenirs aber vor allem Tasmanische Spirituosen aus der grossen Menu-Whisky-und-anderer-tasmanischer-Alkohol-Karte. Die Tasters gibt’s an der Bar und das Auto haben wir sowieso geparkt. Wir müssen also sicher noch für einen Schluck vor dem Abendessen vorbeikommen. 

Aber vorher beziehen wir unsere Unterkunft. Wieder mal völlig übertrieben. Sam hat uns ein grösseres Appartement gegeben. Käseplatte und Kräcker stehen im Kühlschrank. Kaffeemaschine, Waschmaschine, Trockner, Parkplatz ist auch dabei und das für umgerechnet Total Fr. 100.  Aber wir sind ja auch am A… der Welt (das merken wir am WLAN…- darum kommt dieser Bericht einen Tag später).  Es bleibt noch Zeit für unsere zweite Sesselliftfahrt in Tasmanien – ich glaube dann haben wir alle Sessellifte dieses States geschafft. Wir lösen ein Retourticket auf den 143m hohen Nut (die Nuss). Ein flacher Klotz, ca 75% von Wasser umgeben. Auf dem flachen Plateau nisten Short-Tailed Shearwater. Nach 45 Minuten haben wir das Plateau umrundet. Beeindruckend war die sehr steife Brise am äussersten Punkt. Man konnte sich ziemlich stark in den Wind legen, ohne umzufallen.

Am Abend (nach dem Whiskytasting) haben wir es uns nicht entgehen lassen, die kleinen Pinguine am Strand zu beobachten. Dank Infrarotlicht, das an einigen Stellen installiert ist, kann man die herzigen Kerlchen im Dunkeln beobachten, wie sie in ihre Nester watscheln.

Besonderes: Eigentlich sollte ich mit aufs Beitragsbild. Aber als Harry beim vierten Mal den Auslöser am Handy immer noch nicht gefunden hatte, wurde mir endlich klar, dass er neben Thomas stehen wollte.

 

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