
Watersnood und Delta Park Neeltje Jans
Das Wetter heute wieder sonnig, im Gegensatz zu einem düsteren Kapitel in den Niederlanden, dem wir uns heute auch widmen werden: der grossen Flutkatastrophe von 1953.
Auf unserer Fahrt zum Watersnood Musuem machen wir einen ersten Halt auf dem Gouweveerse Zeedijk. Hier ist ein Projekt im Gange, das helfen soll, die Erosion der Küsten zu verringern und zwar mit Austernbänken. Diese wirken als natürliche Barrieren, indem sie die Wellenenergie dämpfen und somit die Erosion der Küsten verringern.
Das Watersnood Museum erinnert an die Flutkatastrophe von 1953, als starke Stürme und beschädigte Deiche grosse Teile des Landes überfluteten. Mehr als 1800 Menschen kamen ums Leben, Tausende wurden obdachlos, und riesige Flächen landwirtschaftlicher Nutzfläche wurden zerstört. Das Museum wurde in sogenannte Caissons gebaut – massive Betonblöcke, die ursprünglich verwendet wurden, um die durch die Flut aufgebrochenen Deiche an dieser Stelle zu schliessen. Diese Caissons sind heute Teil des Museums, das die Geschichte der Katastrophe sowie den Wiederaufbau der Region dokumentiert.
Die menschliche Seite der Flut ist bewegend. Viele Familien wurden von den Wassermassen überrascht und hatten kaum Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Ganze Dörfer standen unter Wasser, und der Verlust an Menschenleben und Eigentum war immens. Die Solidarität, die nach der Katastrophe entstand, ist ebenfalls ein zentraler Aspekt des Museums, das die Erinnerung an diese Katastrophe wachhält und den Mut der Überlebenden ehrt.
Weiter geht‘s zum Delta Park Neeltje Jans. Sozusagen von der Vergangenheit in die Gegenwart. Neeltje Jans befindet sich auf dem Schlüsselstück der Oosterschelde-Sturmflutwehr, das bei Sturmfluten geschlossen werden kann, um das Binnenland zu schützen. Die Deltawerke insgesamt sind zahlreiche Dämme, Schleusen, Deiche und Wehre, die von 1958 bis 1997 zum Schutz errichtet wurden und sie zählen zu den grössten Ingenieurleistungen weltweit.
Am Nachmittag sind wir zurück in Burgh-Haamsteede und schauen uns das überschaubare Dorf ein wenig genauer an.
Unsere letzte Nach in den Niederlanden, bevor es morgen via Deutschland (unser letzter Stop) wieder zurück nach Hause geht.

